Das Neuwerker Heimatlied

1.
Wo an dem Rand der Niers das Bruch sich dehnt,
Wo an des Waldes Saum die Donk sich lehnt,
Wo zwischen Obstgeheg und Blütenpracht,
der Großstadt abgewandt manch Häuslein lacht:

Refrain:
Da’ ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk,
Da’ ist die Heimat mein, da ist Neuwerk.
Da’ ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk,
Da’ ist die Heimat mein, da ist Neuwerk.

2.
Wo, wenn die Sonn erwacht, die Amsel ruft,
Wo sich die Lerche wiegt in klarer Luft,
Wo klingt das frohe Lied der Finken all
Und nie ermüden will die Nachtigall:

Refrain:
Da’ ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk, …

3.
Wo aus dem dunklen Raum vergangener Zeit,
Sag’ und Geschichte sich zum Kranze reiht,
Wo einst Schloß Kranendonk gestanden hat,
Und nun als neues Werk ein Kloster ragt:

Refrain:
Da’ ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk, …

4.
Wo meine Wiege stand, wo’s Mutterherz
Für mich geschlagen hat in Freud und Schmerz,
Wo ich als Kind gelernt dies kleine Lied,
Wohin mich immer neu die Sehnsucht zieht:

Refrain:
Da’ ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk, …

5.
Wo im „Schloss Krahnendonk“ in neuer Pracht,
Neuwerker feiern nun die ganze Nacht.
Wo vier Gemeinden wirken Hand in Hand:
Zusammen packen wir die Zukunft an:

Refrain:
Da’ ist ein schöner Ort, ein Gotteswerk, …

Johannes Maria Giesen wurde in Krefeld geboren, war um 1915 Lehrer in Damm und später auch einmal mal kurz in Bettrath/Hoven. Später war er Schulleiter in Neuss und Schiefbahn und beendete seine Laufbahn als Schulrat.

Er hatte in der NS-Zeit unter Verfolgung zu leiden (war kein Nazi) und hat das Heimatlied um 1918, wohl in Zeiten patriotischer Begeisterung auf die Melodie eines anderen Volksliedes gedichtet, eine Verbreitung und einen Kult hat er damit nicht vorgehabt, aber da die Schulkinder das lernten und man in der damaligen Zeit sowas auch in “älteren” Kreisen mochte hat sich’s verbreitet.

Quelle: Holger Schallenburger, Vorstandsmitglied der Neuwerker Heimatfreunde

Wie vieles, was aus der Überlieferung lebt, hat auch das Neuwerker Heimatlied in Nuoncen geringfügige Änderungen erfahren, die jedoch dem Sinngehalt der Heimatverbundenheit keinen Abbruch tun. So nahm das Publikum auch die von Dagmar Pardon-Neuenhaus hinzugedichte fünfte Strophe spontan auf.